In unserem Kempo Jugendprogramm vermitteln wir Kindern, wie sie sich selbst schützen und Konflikte selbstsicher und möglichst gewaltfrei lösen können.

Aufgrund ihrer körperlichen und geistigen Reife ist bei Kindern besondere Sorgfalt bei der Auswahl der zu vermittelnden Inhalte geboten. Um dem gerecht zu werden, haben wir für Kinder und Jugendliche ab dem 6. Lebensjahr hin bis zur Pubertät ein gesondertes Ausbildungs- und Graduierungssystem entwickelt. Dieses führt sie in das Bushin-Ryu Kempo Karate ein und fördert sie entsprechend mit ihren speziellen Voraussetzungen und Bedürfnissen.

Dabei stehen Selbstbehauptung, Selbstschutz und Kommunikation im Vordergrund. In spielerischer Form werden ab dem Grundschulalter die grundlegenden sportmotorischen Fähigkeiten wie Koordination, Kraft, Stabilität, Ausdauer, Beweglichkeit und Schnelligkeit entwickelt sowie die ersten Techniken und Technikfolgen für den Selbstschutz eingeübt. Als Folge verbessern sich bei den Kindern unter anderem
  • das Selbstbewußtsein,
  • die Haltung, das Körpergefühl und die Körpersprache,
  • das Konzentrationsvermögen sowie
  • der Umgang mit sich selbst und anderen.
Im Bereich Kommunikation, wie auch in den verschiedenen Spiel- und Bewegungsformen findet dabei die Ausbildung in allen vier Elementen mit dem Wechsel der Jahreszeiten statt. Im Feuer bedeutet das z.B. auch mal laut werden und schreien zu können, in Erde seinen eigenen Standpunkt zu behaupten, in Wasser sich selbst und Mitmenschen einfühlsam zu begegnen und in sich in Luft kreativ, spontan und flexibel mit verschiedenen Situationen auseinandersetzen zu können. Über die Ausarbeitung der einzelnen Pole stehen den Kindern wesentlich mehr Handlungs- und Reaktionsmöglichkeiten zur Verfügung, um mit alltäglichen, aber eben auch kritischen Situationen besser umgehen zu können. Das führt dazu, dass die Kinder erkennen, was sie selbst bewirken und erreichen können. Sie sind sich ihrer Handlungsalternativen bewußt und lernen Verantwortung für ihr eigenes Handeln und Wirken zu übernehmen.

Was wird NICHT vermittelt und warum?

Wer lernen möchte zu kämpfen, um andere anzugreifen und zu besiegen, wird bei uns nicht fündig. Das Gelehrte soll ausschließlich zum Selbstschutz dienen und sieht damit kein initiatives Angreifen vor. Gefährliche Techniken, die auf ein Verletzen des Gegenübers abzielen, werden nicht vermittelt. Kinder vor Ende der Pubertät reagieren entwicklungsbedingt oft noch impulsiv und unüberlegt. Ein hitziger Streit auf dem Schulhof soll nicht mit gebrochenen Knochen oder Schlimmeren enden, weil ein Kind aus Leichtsinnigkeit oder aus dem Affekt heraus reagiert hat.

Es gibt im Bushin-Ryu Kempo auch keine Wettkämpfe, da dies dem Gedanken der Kampfkunst widerspricht (Selbstverteidigung, kein erster Angriff, Überwinden des eigenen Egos) und gleichzeitig auch eine technische Einschränkung und Verarmung mit sich führen würde. Das miteinander Lernen, einander Unterstützen und gemeinsam Wachsen steht im Vordergrund.

Kohai – Sempai – Sensei

Die Kinder lernen bei uns früh, Verantwortung zu übernehmen. Als fortgeschrittenere Schüler (Sempai) unterstützen sie den Lehrer (Sensei) und helfen den weniger fortgeschrittene Mitschüler (Kohai). Indem die Fortgeschritteneren kleinere und später etwas größere Lehraufgaben übernehmen (z.B. mit einem Kohai selbstständig eine Technik üben oder später 2-3 Kohai in eine Kata einweisen), wiederholen und festigen sie das bereits Gelernte und erhalten einen tieferen Zugang zu den jeweiligen Inhalten. Außerdem bauen sie dabei ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen aus, gewinnen Selbstvertrauen im Umgang mit anderen und verdienen sich Anerkennung und Respekt innerhalb der Gruppe.